Zubereitungen aus Maiglöckchen (Convallaria majalis) tragen dazu bei, den Herzton zu verbessern und die Herzfunktion zu regulieren. Außerdem erhöhen sie die Urinausscheidung und wirken beruhigend auf das zentrale Nervensystem.
Im Vergleich zu Strophanthin ist die Wirkung von Maiglöckchen auf den menschlichen Körper sehr ähnlich. Nach intravenöser Verabreichung setzt die Wirkung innerhalb von 3 Minuten ein, erreicht ihre maximale Stärke innerhalb einer Stunde und hält einen Tag lang an. Es ist wichtig zu wissen, dass Maiglöckchenpräparate sich nicht im Körper anreichern (sie werden innerhalb von 3 Tagen wieder ausgeschieden) und eine starke bradykarde Wirkung auf das menschliche Herz haben.
Bei oraler Einnahme nimmt die Wirksamkeit von Maiglöckchenpräparaten ab, so dass nur noch eine sedierende Wirkung verbleibt. In der traditionellen Medizin werden sie bei verschiedenen Herzkrankheiten, Neurosen, Kardiosklerose, chronischer und akuter Herzinsuffizienz sowie bei Cholangitis und Cholezystitis eingesetzt. Es gibt auch eine flavonoide Droge namens Convaflavin, die bei Cholangitis und Cholezystitis eingesetzt wird.
Maiglöckchen werden in der Alternativmedizin in größerem Umfang verwendet. Ein Aufguss aus Maiglöckchenblüten wird innerlich bei verschiedenen Erkrankungen der Harn- und Geschlechtsorgane, Darmkoliken, Magenerkrankungen und Ödemen eingesetzt. Er wird auch zur Behandlung von Bindehautentzündungen und als Schlafmittel verwendet. In Kombination mit anderen Kräutern wie Mutterkraut, Pfefferminze, Baldrian officinalis, Blutroter Weißdorn und Melisse wird es bei Atherosklerose, Epilepsie, Thyreotoxikose, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, nervösen Störungen, Herzerkrankungen und zur Verbesserung des Harnflusses eingesetzt.